Den Punktspielauftakt in Grevesmühlen hatte sich der Trainer des Lübzer SV ganz anders vorgestellt. „Bis zur 50. Minute war es eine totale Katastrophe“, so Remo Sahm. Da stand es schon 0:4 aus Gästesicht. Ein Elfmetertreffer von Florian Siewert (65.) und das 2:4 von Leon Powilleit (83.) machte das Ganze nur ein bisschen erträglicher. „Wir waren immer zu spät. In Halbzeit eins hatten wir nicht ein Foulspiel“, so Remo Sahm. Das sage alles über das Zweikampfverhalten im ersten Spielabschnitt. Dazu kämen die üblichen Probleme. „Wir brauchen einfach zu viele Chancen.“ Und hinten müsse konsequenter geklärt werden. So hatten die Lübzer kurz nach dem 0:1 (33.) die Chance zum Ausgleich. Florian Rohde vergab aus Nahdistanz.
Fader Beigeschmack – das Ergebnis gehe letztlich voll in Ordnung. Aber etwas anderes ging dem Lübzer Coach an die Nieren. „Wir hatten der Spielverlegung auf Freitag 19 Uhr zugestimmt, weil uns gesagt wurde, dass an dem Abend der Landesfußballverband vor dem Spiel eine Auszeichnung vornehmen wollte“, erklärt Remo Sahm. Also sei man nachmittags halb fünf losgefahren. Vor Ort habe man dann aber mitbekommen, dass die Verlegung einen ganz anderen Grund hatte. Sechs Spieler seien gleich nach dem Abpfiff aufgebrochen, um nach Bulgarien zu fliegen. „Das habe ich in den elf Jahren als Trainer noch nicht erlebt. Die haben mich angelogen“, war Remo Sahm richtig angefressen. Man hätte bei einer ehrlichen Anfrage auch den wahren Grund akzeptiert. „Wir fahren ja nicht so weit, um gegen ein geschwächtes Team zu spielen“, so der LSV-Coach. Mit sportlicher Fairness habe das nichts zu tun.
Text/Bild: SVZ
